Georg Schambach
(1811–1879)

Georg Schambach

Rektor, Sprachwissenschaftler und Volkskundler


Konrad Hermann Wilhelm Müller
Konrad Hermann Wilhelm Müller(1812–1890)

Philologe, Lexikograph und Erforscher von Heldensagen.

Biographie



1811

Am 9. Januar 1811 wird Georg Schambach in Göttingen geboren. Dort wird er nach Ausbildung und Studium Lehrer und später in der zur Provinz Hannover gehörenden Stadt Einbeck Rektor des Progymnasiums. Neben seiner schulischen Tätigkeit befaßt er sich mit dem Sammeln volkstümlicher Überlieferungen. Neben Beiträgen in Zeitschriften sind besonders zwei Veröffentlichungen in Buchform zu nennen: 1851 erscheinen »Die Plattdeutschen Sprichwörter der Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen;« 1858 legt er das »Wörterbuch der niederdeutschen Mundarten der Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen [ ...]« vor. Über diese Arbeiten kommt es zu engeren wissenschaftlichen Kontakten mit Müller.


1812

Am 27. Mai wird Müller als ältester Sohn zweiter Ehe eines Steuerbeamten (Kreissteuereinnehmer) in Holzminden geboren.


1827

Nachdem Müller seine Jugendjahre in Springe verlebt und zeitweilig Privatunterricht in Latein und Griechisch erhalten hatte, wechselt er mit fünfzehn Jahren als Hauslehrer zu einem kinderreichen Landpfarrer über, der ihm verspricht, ihn selbst als Gegengabe für das Universitätsstudium vorzubereiten, was sich allerdings nicht bewahrheitet.


1828

Von diesem Jahr bis 1832 besucht Müller das Gymnasium in Holzminden.


1832

Müller studiert in Göttingen Philologie und Theologie bis 1836. Bereits 1835 erhält er eine Auszeichnung für seine Studie »De Corcyraeorum republica.« 1837 legt er das Staatsexamen in den alten Sprachen, in Geschichte und Deutsch ab.


1841

Nach der Promotion erhält Müller im gleichen Jahr die Venia legendi für deutsche Sprache und Literatur und beginnt im Sommersemester mit seinen Vorlesungen.


1844

Als erste größere Veröffentlichung Müllers erscheint die Abhandlung »System und Geschichte der altdeutschen Religion.« Über die Mythologie hinaus strebt Müller mit einer umfassenden Geschichte der Religion. Seine berechtigte Kritik an Jacob Grimms Bewertung wirklicher und vermeintlicher Quellen in der »Deutschen Mythologie« führt zwar zu einer lang anhaltenden Verstimmung zwischen beiden Gelehrten, ist aber nicht unberechtigt, was sich daran zeigt, daß Jacob mit Erschienen der zweiten Auflage zu einer vorsichtigeren Beurteilung zweifelhaft erscheinender Quellen gelangt.


1845

Müller wird zum außerordentlichen und 1856 zum ordentlichen Professor ernannt.


1855

Mit dem Einbecker Rektor Georg Schambach veröffentlicht Müller »Niedersächsische Sagen und Märchen.« Die 261 Sagen und 34 Märchen hat vornehmlich Schambach zusammengetragen, auf Wanderungen durch die damaligen Fürstentümer Göttingen und Grubenhagen, oder von Gewährsleuten als schriftliche Mitteilungen erhalten. Müller ordnet das Material und sorgt für die Kommentierung. Einer der Informanten Schambachs ist der Schriftsteller Karl Seifart, der später (1854, 1860) selbst Sagen und Märchen aus Hildesheim herausgibt.


1879

Am 15. April stirbt Schambach in Einbeck.


1890

Am 4. Januar stirbt Müller in Göttingen.

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Notes
Autor der Biographie: Prof. Dr. Hans-Jörg Uther
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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Biographie: Schambach, Georg. Biographie: Schambach, Georg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BE2B-3