Der Tempel

Da sprang er fluchend aus dem Grab,
in das er grübelnd sich verloren,
und suchte Markt und Straßen ab,
um seine Unzucht auszuschmoren.
Hei! wie die wackre Dirne brennt!
Doch in dem roten Lotterbette
steigt schon der Ekel hoch und rennt
mit seinen Freuden um die Wette.
[36]
Und doch – ein Mensch; und still umspannt
des Zweiseins wundersame Ruhe
wie eine hohe Tempelwand
die dampfumhüllte Unzuchtstruhe.

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Sack, Gustav. Der Tempel. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B32D-A