Das ander wunder

Zum andern wundert mich besunder,
das hie zu Leipzg der predger orn
teglich verkaufet so vil korn,
das sie groß schetze samlen mit,
und ich hab doch kein münich nit
mein lebtag sehn gen acker farn,
schneiden noch dreschen bei mein jarn,
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samlen doch große schetz daraus
und haben allesamt durchaus
in dem orden die armut gschworn
und sint nun all meineidig worn,
tun nichts den schlafen, freßn und saufen
und terminiern, im lant umb laufen,
im chor metten und vesper singen;
von wann sie so vil treits herbringen,
das kan ich gar nit ausgerechen,
vor wunder wil mein bauch aufbrechen,
wo das treit nemen die fauln laurn.
mein Fritz hat etlich tausent baurn
in seim fürstentum hindn und vorn,
die all bauen weiz, kern und korn,
dinkl und habern, wie tut gebüren,
und all ir gilt gen hof nein füren
von seinem lande umb und um,
und hat doch kaum ein solche sum
von seinen kesten zu verkaufen,
nach dem er speist des hofgsints haufen.
das nimt mich ewig großes wunder.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Sachs, Hans. Gedichte. Spruchgedichte (Auswahl). Schwank: Claus Narren drei verwunderung in der stat Leipzig. Das ander wunder. Das ander wunder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B170-D