[190] Zugeständniß

Gewiß! Ich war nicht Einer von den Kalten,
Die vor den Reizen steh'n der holden Frauen
Gekniff'nen Aug's, mit Worten, halben, lauen –
Und stets sich wissen klug im Zaum zu halten.
Nein! Ich gehörte zu den Raschdurchwallten,
Die, läßt die Schönheit ihrem Blick sich schauen,
Zu tiefst empfinden jenes heil'ge Grauen,
Das da entstammt der Liebe Urgewalten.
Vom Trank war ich durchglüht, der Faust getrieben,
Daß er den Kram des Wissens schlug in Scherben,
Um Gretchen und um Helenen zu lieben –
Und doch, wie jener Spanier, dessen Werben
Ganz ohne Zahl und Grenzen einst geblieben:
An unerfüllter Sehnsucht hinzusterben.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Saar, Ferdinand von. Gedichte. Gedichte. Drittes Buch. Nachlese. Zugeständniß. Zugeständniß. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AF60-2