[82] Zuletzt

Weh' dem, der da sein eig'nes Thun zu richten
Begonnen hat! Dann zählt er zu den Kranken
Und schaudernd fühlt er keimen den Gedanken:
Sich selbst erkennen, heißt sich selbst vernichten.
Denn auf sein Wesen muß er stumm verzichten,
Und wie die liebsten Hoffnungen ihm sanken,
Lebt er dahin in haltlos ödem Schwanken
Und wünscht den Tod herbei, die Qual zu schlichten.
Darum frohlockt nicht so beim Weiterschreiten!
Das Dasein ist ein großes Sichbesinnen –
Und ein Erkennen jeder Sieg im Streiten.
Die Menschheit wird sich selber nicht entrinnen;
Denn ob sie scheinbar auch nach außen leiten:
Die Fäden führen doch zuletzt nach innen.

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TextGrid Repository (2012). Saar, Ferdinand von. Gedichte. Gedichte. Erstes Buch. Sonette. Zuletzt. Zuletzt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AF44-2