[90] Consequenz

Wer da zu früh die Gunst der Welt erfahren
Und ihres Beifalls Übermaaß errungen,
Der wird sofort, von Hochmuth rasch durchdrungen,
Die menschliche Gemeinheit offenbaren.
Schon auf dem Gipfel wird er sich gewahren,
Gewappnet, wie dem Haupt des Zeus entsprungen;
Verachten wird er dreist der Wahrheit Zungen,
Ungnädigsein – auch gegen Schmeichlerschaaren.
Er fühlt sich, und die höchste selbst der Kronen
Vermag ihm keine Demuth einzuflößen:
Daß er sie trägt, soll euch, nicht ihn belohnen.
Blickt doch nur hin nach eu'ren Ruhmesgrößen,
Wie sie da rings als schnöde Götzen thronen,
Zum Dank euch weisend ihre Hinterblößen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Saar, Ferdinand von. Gedichte. Gedichte. Erstes Buch. Sonette. Consequenz. Consequenz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AD79-F