[Das theure Bild, das ich so gern gefunden]

[85][89]
Das theure Bild, das ich so gern gefunden,
Ich seh' es nicht in dem Versammlungs-Saal;
Wo kam es hin? Es ist dem Blick entschwunden:
Mir glänzt im Kreise nimmermehr sein Strahl.
Mein Blick, der sich nach allen Seiten kehrte,
Sah nirgends seinen Rosengarten blüh'n;
Wo ist, o Musulmanen! der Verehrte,
Den ich geseh'n hier, gleich der Kerze, glüh'n?
O nenne ihn: denn die ihn nennen, büssen,
Vermodernd, nimmer in dem finstern Grab.
Glückselig Jene, die die Hand ihm küssen!
Ihr Mund träuft Milch, ruft einst der Tod sie ab
Ich spreche zuckersüss von seinen Wangen;
Ihm Gleiches wird die Welt wohl nimmer seh'n;
Es muss die Erde fruchtlos nach ihm bangen,
Denn liebend sieht man sich den Himmel dreh'n.
O nenn' die Namen von Tebrisens Licht,
Birg länger sie dem Ohr der Sehnsucht nicht!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Rumi, Ǧalāl o’d-din. Lyrik. Gedichte des Sams aus Täbris (Auswahl). [Das theure Bild, das ich so gern gefunden]. [Das theure Bild, das ich so gern gefunden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-ACED-6