[69] 4.

Der König Wilhelm Friederich
Sprach sanft zu seinem Helden:
»Ihr spielt, und zwar nicht niederig,
Wie ich mir höre melden.
Ich bitt' euch, lieber alter Held,
Des bösen Beispiels wegen,
Stellt ein das Spiel um hohes Geld.«
Da sprach der alte Degen:
»Ich habe niedrig nie gespielt,
Seit ich das Spiel begonnen;
Und wo dem Feind die Bank ich hielt,
Da habt ihr stets gewonnen.
So laßt, Herr König, also mich
Fortspielen, weil ich lebe.
Doch will ich nicht dadurch, daß ich
Ein böses Beispiel gebe.
Nicht viel verlieren darf, wer noch
Gewonnen keine Schlachten;
Wer sie gewinnt, spielt nie zu hoch,
Das mögen sie beachten.
Und sollt' ich auch mein Fürstentum
Im hohen Spiel verlieren,
Verlier' ich nie doch meinen Ruhm,
Noch meiner Preußen ihren.«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. Gedichte. Lyrische Gedichte. Erstes Buch. Vaterland. Drittes Kapitel. Zeitgedichte. 1816. 1817. Blücher. 4. [Der König Wilhelm Friederich]. 4. [Der König Wilhelm Friederich]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9F6C-6