An einen Glasmaler

Ja, du weißt: Es richten deine
Farben sich nach jedem Scheine,
Immer nur nach andrer Meinung,
Kläglich mild
Bis kitschig wild,
Durch sich selbst niemals Erscheinung.
Dein Genie erwählt mit großem
Blicke aus Charakterlosem
Teile klug sich zu Organen.
Untertanen,
Die du streng wie innig meisterst
Und für deinen Dienst begeisterst:
Aus dem Licht, das unser Leben
Stimmt, Einleuchtendes zu geben.
Wie's gelingt, verwandeln deine
Künste Glas in Edelsteine.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Ringelnatz, Joachim. An einen Glasmaler. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9836-1