Die Schwestern

Sieh, wie sie dieselben Möglichkeiten
anders an sich tragen und verstehn,
so als sähe man verschiedne Zeiten
durch zwei gleiche Zimmer gehn.
Jede meint die andere zu stützen,
während sie doch müde an ihr ruht;
und sie können nicht einander nützen,
denn sie legen Blut auf Blut,
wenn sie sich wie früher sanft berühren
und versuchen, die Allee entlang
sich geführt zu fühlen und zu führen:
Ach, sie haben nicht denselben Gang.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Rilke, Rainer Maria. Die Schwestern. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9043-7