59. De Afgunst

De Fisch, de wull'n en König wählen.
Je, wer süll't sin?
Na, wer am fixsten swemmen künn,
De süll von nu an König spelen
Un in de Ostsee kummandieren.
Sei sünd denn nu ok alltausamen
Heranne treckt von nah un firn,
Ut Bäk un Strom un Landsee kamen
Tau de, de in de See all wir'n.
Dat Mal würd prickt entlang den Strand
Von Travemün'n bet Warnemün'n,
Un an de beiden En'n, dor stünn'n
De Wils un Dösch mit Fahnen in de Hand,
Denn de würd'n dor as Richters stahn,
Dat all'ns mit Rechten tau süll gahn.
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De Fohrt geiht los, los geiht de Jagd.
Wo hett dat Volk sick afmaracht!
Dat jappt un snappt un swabt un spaddelt
Mit Keim un Mul, mit Start un Flott,
Un männigein hett, leiwer Gott!,
Sick richtig bet tau Dod afmaddelt.
So kamen s' gegen Dobberan,
Dunn is dat dörch ehr pustig Reih'n
Denn hen un her mit Fragen gahn.
»Wer is nu vör?« fröggt irst de ein.
»Wer is nu vör?« fröggt all's tausamen.
»De Hiring!« röppt't von Vören her,
»De Hiring hett de Spitz uns namen!
De Hiring! Hiring! De is vör!
Mit den'n kümmt hüt kein Deuwel mit.«
»De nakte Hiring!« seggt de Bütt
Un tog ehr leiwes Mul verquer,
»De nakte Hiring! De is vör!
Nu kik doch mal!«
Un tog ehr leiwes Mul vör Afgunst dal.
Dunn stödd de Bedklock tau Dobb'ran,
Dunn blew dat Mul ehr scheiw bestahn.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Reuter, Fritz. Gedichte. Läuschen un Rimels. Neue Folge. 59. De Afgunst. 59. De Afgunst. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-8E6A-4