Ferdinand Raimund
(1790–1836)

Ferdinand Raimund (Lithographie, um 1840)

Biographie


1790

1. Juni: Ferdinand Jakob Raimann (er nennt sich erst später Raimund) wird in Wien als letztes Kind des böhmischen Drechslermeisters Jakob Raimann und seiner Frau Katharina, geb. Merz, geboren.


1797

Eintritt in die Schule St. Anna.


1802

März: Tod der Mutter.


1804

November: Tod des Vaters.

Raimund bricht den Schulbesuch ab und wird Lehrling bei einem Zuckerbäcker.


1808

Abbruch der Lehre.


Raimund versucht, ein Engagement als Schauspieler zu erhalten.


1809

Engagements bei verschiedenen Wandertruppen in Preßburg, Raab und Ödenburg.


1814

Raimund erhält ein Engagement am Wiener Theater in der Josefstadt, wo er vor allem klassische Rollen spielt (bis Juli 1817).

April: Debüt Raimunds in Kotzebues »Belagerung von Saragossa«.

Juni: Gastspiele in Meidling.


1815

März: Durchbruch als Schauspieler mit der Rolle des Adam Kratzerl in dem Stück »Die Musikanten vom Hohen Markt« des Vizedirektors des Theaters in der Josephstadt und Wiener Lokalschriftstellers Joseph Alois Gleich.

August: Gastspiel am Theater in der Leopoldstadt.


1816

Februar: Raimund wird Regisseur am Theater in der Josephstadt.

Sommer: Gastspiele im Theater in der Leopoldstadt.


1817

Gastspiele am Theater in der Leopoldstadt, an den Theatern in Hiezing und in Baden sowie am Theater an der Wien.

Oktober: Engagement am Theater in der Leopoldstadt.


1818

Liebesbeziehung zu der Schauspielerin Therese Grünthal.

Sommer: Gastspiele am Theater in Baden.


1819

Freundschaft mit der Tochter eines Kaffeehausbesitzers, Antonie Wagner, die seinen Heiratsantrag ablehnt.

Gastspiele am Badener Theater.


1820

Liebesbeziehung zu der ebenfalls am Theater in der Leopoldstadt engagierten Schauspielerin Luise Gleich, der Tochter von Joseph Alois Gleich.

April: Heirat mit Luise.

Oktober: Geburt der Tochter Amalia.


1821

Januar: Tod der Tochter.

Juli: Luise verläßt Raimund.

Gastspiele in Baden und im Theater an der Wien.

Raimund wird Regisseur am Theater in der Leopoldstadt.

Erneute Beziehung zu Antonie Wagner.


1822

Scheidung Raimunds und Luises.


1823

Gastspiele am Preßburger Theater und in Baden.

Herbst: Raimund verfaßt sein erstes Schauspiel, die Posse »Der Barometermacher auf der Zauberinsel«.

Dezember: Das Stück wird im Theater in der Leopoldstadt mit Raimund in der Rolle des Bartholomäus Quecksilber erfolgreich uraufgeführt (gedruckt 1837 in der vierbändigen Ausgabe der »Sämtlichen Werke«).


1824

Reise nach Graz und Mariazell.

Gastspiele am Badener Theater.

Dezember: Uraufführung des von Raimund im Herbst verfaßten Zauberspiels »Der Diamant des Geisterkönigs« im Wiener Theater in der Leopoldstadt mit Raimund in der Rolle des Florian (gedruckt 1837 in den »Sämtlichen Werken«). Das Drama setzt die Tradition des Wiener Volksstücks fort, in das Raimund Szenen einer von Geschichten aus tausendundeiner Nacht inspirierten skurrilen Geisterwelt einflicht.


1825

Schwere Erkrankung Raimunds an einem Nervenleiden.

Erholungsreisen nach Ischl und Mariazell.


1826

November: Das Theater in der Leopoldstadt spielt Raimunds »Originalzaubermärchen« »Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär« mit Raimund in der Rolle des Wurzel (gedruckt 1837 in den »Sämtlichen Werken«). Das Volksstück übt mit der Gegenüberstellung von biedermeierlicher Zufriedenheit in Armut und verschwenderischem Reichtum, der zur Charakterlosigkeit führt, Kritik an der Verdrängung des genügsamen und beschaulichen Lebens durch das Besitzstreben des Materialismus.


1827

September: Uraufführung von »Moisasur's Zauberfluch« im Theater an der Wien (gedruckt 1837 in den »Sämtlichen Werken«).


1828

Januar: »Die gefesselte Phantasie« wird im Theater in der Leopoldstadt mit Raimund in der Rolle des Nachtigall aufgeführt (gedruckt 1837 in den »Sämtlichen Werken«).

Raimund wird zum Direktor des Leopoldstädter Theaters ernannt.

Reisen nach Mariazell, Innsbruck und Graz.

Oktober: Aufführung des Zauberspiels »Der Alpenkönig und der Menschenfeind« am Theater in der Leopoldstadt (gedruckt 1837 in den »Sämtlichen Werken«). Raimund spielt in dem Stück, das ihm den größten Publikumserfolg zu Lebzeiten brachte, die Hauptrolle des Menschenfeindes Rappelkopf.


1829

Reise nach Mariazell.

Gastspiel Raimunds in Hamburg.

Sommeraufenthalt in Kärnten und Osttirol.

Dezember: Mit Raimund in der Rolle des Simplicius Zitternadel wird sein Stück »Die unheilbringende Zauber-Krone« im Theater in der Leopoldstadt mit geringem Erfolg uraufgeführt.


1830

Reisen nach Graz und München.

Ende der Tätigkeit für das Leopoldstädter Theater. Raimund gastiert von nun an als Schauspieler an verschiedenen deutschen und österreichischen Bühnen, vor allem in eigenen Stücken.

Raimund zieht mit Antonie Wagner zusammen.

Gastspiele im Theater an der Wien.


1831

Frühjahr: Reise nach München und Gastspiel am Münchener Hoftheater.

Sommer: Mit Antonie Reise nach Tirol.

Gastspiele in Berlin und Hamburg.


1832

Gastspiel in München.

März-Juni: Reise nach Berlin und Gastspiele dort.

Sommer: Urlaub mit Antonie in Salzbrunn und Reise nach Hamburg.

Gastspiel in Hamburg.


1833

Frühjahr: Gastspiel am Josefstädtischen Theater in Wien.


1834

Januar-April: Raimund gastiert am Theater in der Josefstadt.

Februar: Mit Raimund in der Rolle des Valentin wird das Zaubermärchen »Der Verschwender« am Theater in der Josephstadt inszeniert (gedruckt 1837 in den »Sämtlichen Werken«). Wie bereits in »Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär« tritt Raimund mit »Der Verschwender« für das stille Glück eines redlichen, genügsamen Lebens in einer durch tüchtige Arbeit gesicherten, bescheidenen Existenz ein.

Herbst: Raimund kauft ein Landhaus in Gutenstein.


1835

Sommer: Gastspiel am Theater in der Leopoldstadt.

September-November: Gastspiel in München.


1836

Januar: Gastspiel am Theater in der Leopoldstadt.

Frühjahr: Gastspiele in Prag und Hamburg.

Sommer: Raimund hält sich vor allem in Gutenstein auf.

August: Nach einem Hundebiß nimmt Raimund sich aus Furcht vor Tollwut in Pottenstein das Leben.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Raimund, Ferdinand. Biographie: Raimund, Ferdinand. Biographie: Raimund, Ferdinand. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-8BCB-D