Zensur

Nur immer frisch verboten,
nur immer konfisziert!
Und ging' es auch nach Noten,
ihr weckt doch nicht die Toten,
das Leben triumphiert!
Ihr traurigen Kapuzen,
ihr aller Wahrheit Feind,
ihr wollt den Adler stutzen,
die Sonne wollt ihr putzen,
weil sie zu hell euch scheint?!
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Umsonst! Ihr könnt nicht hindern,
auch nicht das kleinste Wort!
Ihr könnt den Haß nicht mindern,
ihr könnt die Glut nicht lindern,
die grimmig euch verdorrt!
Gebt acht, die Stunden schleichen,
die Morgensonne strahlt:
Gebt acht, ich seh' ein Zeichen,
da werden noch mit Streichen
die Striche euch bezahlt!
So nährt ihr selbst die Flamme,
die selber euch verzehrt:
Schon knistert es am Stamme –
O daß euch Gott verdamme!
Ihr seid kein Mitleid wert.

1842

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Prutz, Robert Eduard. Gedichte. Gedichte. Zensur. Zensur. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-8A25-9