Nr. 212. Der Freischütz von Herzberg.

In Herzberg hat ein Oberförster gewohnet, der hat keinen Jägerburschen behalten können, weil sie ihm immer von einem andern Förster, der Freikugeln hat schießen können, tot geschossen sind. Eine ganze Zeit lang hat er darum keinen Burschen gehalten. Einst kam ein Jägerbursche und bot seine Dienste bei diesem Oberförster an, der aber wollte ihn nicht annehmen und verzählte, wie es ihm noch bei jedem Burschen ergangen wäre. Der Jäger sagte: Wenn weiter nichts wäre, diesem Dinge wollte er schon den Pflock beistecken. Der Oberförster nahm also den Burschen an. Den andern Tag, als der nun ins Holz ging und der Freischütz nach ihm schießen wollte, stellte er seinen Hut zwanzig Schritt von sich und fing die Freikugel darin auf, lud sie in sein Gewehr und schoß den Förster tot. Von dieser Zeit an hat der Oberförster seinen Burschen behalten.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Pröhle, Heinrich. 212. Der Freischütz von Herzberg. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-891D-5