Auff den seeligen abscheid Ernesti Kerls/ Des edlen/ gestrengen/ erenvesten/ hoch- vnd wol-weisen herrn Ernesti Kerls/ Præsidierenden Burgermeisters in Dantzig/ vielgeliebten einigen sohnes:

Hat Gott/ wie er denn hat/ die wachen augen offen/
Sieht in dem grossem rund' auff alles für vnd für
Vsnd weiss/ was schon geschehn/ vnd was noch für der thür/
Wie kommt's denn/ daß der tod das starcke vater-hoffen/
Die süsse mutter-lust/ (der hertze fast ersoffen
Ist in der thränen see/) der freundschafft frewd' vnd zier/
Das einig-grüne reiß! des stammes/ drauff alhier
Die gantze stat fast lehnt/ nun eben hat getroffen?
Waar ist's/ vnd allzu waar/ im lentzen seiner jugend/
Im wachsen seiner ehr'/ im blühen seiner tugend
Ist dieses grüne reiß vom tode weg gerafft.
Noch ist es wol gethan. Denn seiner wird geschonet/
Wenn Gott der bösen welt/ wie sie verdient hat/ lohnet
Vnd als die dürren äst' im trübsal-ofen strafft.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Plavius, Johannes. Auff den abscheid Ernesti Kerls. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7C36-1