Als jhm von seiner braut ein krantz überschickt war:

Was wil der schöne krantz/ den mir mein' ehrenkrone
Für alle meine trew' vnd liebe schickt zu lohne?
Erzeiget-gläub ich-an: mein liebster augenschein
Woll' hinfort meinem häupt' an stat des krantzes seyn/
O krantz/ o tewrer krantz/ die blüthe deiner jugend/
Vnd jungfräwlichen zucht/ die blumen deiner tugend/
Des guten namens ruch/ seind meines häuptes zier
Vnd meiste hertzen lust/ daran benüget mir.
Doch lass' ich mir den krantz von hertzen wolgefallen
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Den mir mein hertzenkrantz (der krantz den mir für allen
Gott selbst gezeiget hat) mit eigner hand gemacht.
O krantz ich bleibe dein zu tag' vnd nacht bedacht.
Es müsse dieser krantz mein trewes hertz' vmbschliessen
Es müss jhn Venus selbst mit silber-taw begiessen;
Damit er nicht verwelck'/ vnd bleibe/ wie er ist/
Mein angeneme lust/ die mir das leben fristt.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Plavius, Johannes. Als jhm ein krantz überschickt war. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7BF9-6