29. Hüte dich für fressen vnd sauffen:

Wo man den ohne grund/ den faulen hund/ den bauch/
Den lebendigen tod mit sauffen vnd mit fressen/
Mit leckerey vnd mast/ mit stopfen vnd mit pressen/
Als einen abgott/ ehrt: wo man des magens schlauch/
Zu füllen tag vnd nacht/ hält für einn steten brauch/
Vnd wo hertz' hirn vnd geist vom sauf-geist' ist besessen/
Da ist der heilge geist vnd gottes forcht vergessen/
Da ist vernunft/ verstand vnd ehrbarkeit nur rauch.
Die tumme drunckenheit ist aller laster zunder;
Der schlimsten lüste fewr; der ärgsten sünden plunder;
Ja aller ehren gift/ vnd aller tugend tod.
Daß nu/ mit drunckenheit dich nicht die alte schlange/
Wenn du dich's nicht versiehst/ gantz hinterlistig fange/
So hüte dich mit fleiß/ sonst stürtzt sie dich in noth.

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Plavius, Johannes. 29. Hüte dich für fressen vnd sauffen. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7BCC-A