18. Liebe den feind:

Fast nichts ist in der schrift/ das mehr vnd schwerer scheint/
Als wenn der Herre wil/ daß man den feind sol lieben/
Daß man den retten sol/ der vns sucht zubetrüben
Daß man den gutes thue/ die vns gehässig seind.
Ein heid' ist nicht so blind/ er liebet seinen freund/
Das hat jhm die natur in 's hertz' hinnein geschrieben.
Bist du mehr als ein heid' vnd wilt den glauben üben
Wie Christus hie befihlt/ so liebe deinen feind.
Wenn er dich nun verflucht/ so wünsch' jhm Gottes segen:
Wenn er dir böses thut/ so sey du ihm hergegen
Geneigt/ vnd bitte Gott für jhn/ doch ohne schein:
Wenn dein feind hunger hat/ so gib jhm deiner speise
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Vnd tränck jhn/ wen jhn dürst (das ist der Christen weise)
So wirst du Gott dem Herrn mehr als ein heide seyn.

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TextGrid Repository (2012). Plavius, Johannes. Gedichte. Trauer- und Treugedichte. Sonnette. 18. Liebe den feind. 18. Liebe den feind. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7A66-7