24. An die Gräfin Pieri in Siena

Schönheit fielen und Reiz wenigen Fraun anheim,
Auch Reichtümer verschenkt selten ein günstig Los;
Doch viel seltener gibt es
Ein teilnehmendes, großes Herz,
Dem Schönheit es und auch Gaben des Glücks gesellt:
Also seh ich vereint würdigem Gatten dich,
Rastlos tätigem Dasein
Prunk nicht, aber Gehalt verleihn.
Dichtkunst hebt und Musik, wahre Geselligkeit
Hebt dein Leben empor (wie es der Deutschen ziemt)
Aus einförmigem Kreislauf,
Den schlaftrunken Italien träumt.
Gastfreundschaftlichen Sinns nahmst du den Dichter auf,
Dankbar bietet er dir liebenden Scheidegruß,
Weil aufs neue der Frühling
Ihn zum flüchtigen Wandrer macht.
[478]
Schön ist's, häuslichen Kreis sammeln umher, wiewohl
Schön nicht minder, sich selbst lebend und frei von Zwang
Anschaun Städte der Menschen,
Stehn auf hohem Verdeck zu Schiff.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1834). Oden. 24. An die Gräfin Pieri in Siena. 24. An die Gräfin Pieri in Siena. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-779F-1