25.

Ich fühle Woch an Woche mir verstreichen,
Und kann mich nicht von dir, Venedig, trennen:
Hör ich Fusina, hör ich Mestre nennen,
So scheint ein Frost mir durch die Brust zu schleichen.
Stets mehr empfind ich dich als ohnegleichen,
Seit mir's gelingt, dich mehr und mehr zu kennen:
Im Tiefsten fühl ich meine Seele brennen,
Die Großes sieht und Großes will erreichen.
Welch eine Fülle wohnt von Kraft und Milde
Sogar im Marmor hier, im spröden, kalten,
Und in so manchem tiefgekühlten Bilde!
Doch um noch mehr zu fesseln mich, zu halten,
So mischt sich unter jene Kunstgebilde
Die schönste Blüte lebender Gestalten.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1834). Sonette. 18-31. Venedig. 25. [Ich fühle Woch an Woche mir verstreichen]. 25. [Ich fühle Woch an Woche mir verstreichen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7790-0