Drey und dreyßigstes Sonett.

Doch nun ihr süß demüthig Lächeln blühet,
Nicht mehr verwehrt der seltnen Reiz' Entfaltung,
Hebt seinen Arm zu eitler Mühewaltung
Der Alte, dem Siciliens Esse sprühet;
Denn Zeus gab seine Waffen hin, geglühet
Zu festem Halt tief unter Aetna's Waldung;
Auch seiner Schwester finstere Gestaltung
Vor Phöbus Blicken allgemach entfliehet.
Das Abendland regt sich von lauen Winden,
Zum Ruder greift der Schiffer sonder Bangen,
Und Blum' und Gras erblüht auf jeder Aue.
Die bösen Sterne allerorts entschwinden,
Damit das schöne Auge sie nicht schaue,
Für das schon viel der Thränen untergangen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Drey und dreyßigstes Sonett: [Doch nun ihr süß demüthig Lächeln blühet]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-70CC-6