Zweyhundert ein und zwanzigstes Sonett.

In solchem Stern hab' ich zwey Augen sehen,
An Huld und Tugend allen überlegen,
Daß vor der holden Liebesnester Regen
Mein Herz all' andre Freude muß verschmähen.
Nicht kann vor Ihr das Herrlichste bestehen,
Was fremde Land' und ferne Zeiten hegen,
Nicht, die gebracht einst ihrer Schönheit wegen
Den Griechen Noth, Troja die letzten Wehen;
Ihr weicht das schöne Römerweib, deß Eisen
Die keusche, zorn'ge Brust durchstach, ingleichen
Hypsipyle, Argia, Polyxene.
Wohl mag Natur sich hoch ob solcher Schöne,
Ich will in ihr mein höchstes Labsal preisen!
Doch was? Sie kommt so spät, schnell zu entweichen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert ein und zwanzigstes Sonett: [In solchem Stern hab' ich zwey Augen sehen]. Zweyhundert ein und zwanzigstes Sonett: [In solchem Stern hab' ich zwey Augen sehen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-706F-9