[79] Zweyhundert sechs und neunzigstes Sonett.

War Mitleid, war ein Engel so geschwinde,
Zum Himmel auf mein Herzeleid zu tragen?
Daß ich die Herrinn, wie in alten Tagen,
Ehrbar und süß mir wieder nahempfinde,
Daß sie mein müdes Herz des Grams entbinde,
Voll Demuth so, so ohne stolz Betragen,
Kurz so, daß ich des Todes mich entschlagen,
Und leb', und lästig nicht das Leben finde?
Glücklich bist du, die du mit deinen Blicken
Und deiner Worte freundlichen Geschenken,
Uns Beyden nur verständig, kannst beglücken!
»Wohl, Lieber, Treuer, will dein Leid mich kränken;
Doch mußt' ich so zu unserm Heil dich drücken!«
Sprach sie und mehr, Sonnen vom Lauf zu lenken.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert sechs und neunzigstes Sonett: [War Mitleid, war ein Engel so geschwinde]. Zweyhundert sechs und neunzigstes Sonett: [War Mitleid, war ein Engel so geschwinde]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-706D-D