Einhundert zwey und dreyßigstes Sonett.

Blieb ich einst standhaft in der Höhle stehen,
Da, wo Apoll geworden zum Propheten,
Hätt' auch Florenz vielleicht seinen Poeten,
Nicht bloß Verona, Mantua gesehen;
Doch weil mein Feld nicht mehr von jener Höhen
Springquell sich labt, muß anderem Planeten
Ich jetzo folgen, und von meinen Beeten
Mit krummer Sichel Dorn und Klette mähen.
Der Oehlbaum welkt; es zieht auf anderm Pfade
Das Wasser hin, so dem Parnaß entspringet,
Der ein'ge Zeit mit Blüthen ihn gesegnet.
Unglück sonach, vielleicht auch Schuld mich bringet
Um alle gute Frucht, wenn seiner Gnade
Ein Theil der ew'ge Zeus nicht auf mich regnet.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert zwey und dreyßigstes Sonett: [Blieb ich einst standhaft in der Höhle stehen]. Einhundert zwey und dreyßigstes Sonett: [Blieb ich einst standhaft in der Höhle stehen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7009-B