Zweyhundert fünf und sechszigstes Sonett.

Geschickt wohl dünkt' ich mich, empor auf Schwingen –
Doch nur kraft deß, der sie bewegt – zu schweben,
Um würdig schönen Knoten zu erheben,
Den Tod zerreißt, und Amors Hände schlingen.
Doch schwächer war ich, Solches zu vollbringen,
Als kleiner Zweig, dem große Last gegeben,
Und sprach: Es fällt, wer allzuhoch will streben,
Was Gott versagt, kann Menschen nicht gelingen.
Des Geistes Federn können nimmer fliegen,
Nie schweres Wort, wohin einst in Verzückung
Natur, webend das süße Band, gestiegen.
Ihr folgte Amor nach in dessen Schmückung
So sorgsam, daß ich werth nicht war, zu wiegen
Mein Aug' auf ihm; doch war's des Himmels Schickung.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert fünf und sechszigstes Sonett: [Geschickt wohl dünkt' ich mich, empor auf Schwingen]. Zweyhundert fünf und sechszigstes Sonett: [Geschickt wohl dünkt' ich mich, empor auf Schwingen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7005-4