[74] Zweyhundert sechs und achtzigstes Sonett.

Zum harten Stein, mein Schmerzenslied, entfliehe,
Dort, wo die Erde meinen Schatz umwoben;
Da rufe sie, die Antwort gibt von oben,
Wie auch der Leib an dunklem Ort verblühe.
Sag' ihr, daß müd' ich längst von Lebens Mühe
Und von der Fahrt durch dieser Fluthen Toben;
Doch daß ihr flatternd Laub ich aufgehoben
Und Schritt für Schritt nun hinterdrein ihr ziehe,
Nur redend so von ihrem Tod als Leben,
Nein, Leben nur! seit dort sie aufgenommen,
Auf daß die Welt sie kennen, lieben lerne.
Möge dann Acht sie auf mein Scheiden geben,
Das nahe nun, und mir entgegen kommen,
Mich rufen, zu sich ziehn in ihre Ferne.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Zweyhundert sechs und achtzigstes Sonett: [Zum harten Stein, mein Schmerzenslied, entfliehe]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6FD1-E