[145] Fünf und sechszigstes Sonett.

Gleichwie ein guter Schütz, so bald er schießet,
Aus weiter Ferne schon vermag zu sehen,
Welcher von seinen Schüssen zu verschmähen,
Welcher das Ziel mit sicherm Flug begrüßet;
So saht auch, Herrinn, ihr, als ihr entließet
Den Pfeil aus eurem Aug', er werde gehen
Mir grad' ins Innerste. Ob solcher Wehen
Das Herz in ew'gen Thränen sich ergießet.
Und sicher bin ich, daß ihr spracht damahlen:
»Der Arme! wie's die Sehnsucht ihm beflügelt!
Sieh da den Pfeil, der ihm den Tod muß geben!« –
Ich sehe jetzo, wie der Schmerz mich zügelt;
Und was auch meine Feinde mir noch weben,
Zum Tod ist's nicht, doch wohl zu größern Qualen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Fünf und sechszigstes Sonett: [Gleichwie ein guter Schütz, so bald er schießet]. Fünf und sechszigstes Sonett: [Gleichwie ein guter Schütz, so bald er schießet]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6FB9-6