[60] Zweyhundert acht und fünfzigstes Sonett.

Wie neid' ich, geiz'ges Land, dich, das umfließe
Sie, deren Anblick mir nunmehr entrungen,
Das mir die schönen Mienen abgedrungen,
Wo Frieden ich nach jedem Kampf begrüßet!
Und wie den Himmel, der da sperrt und schließet,
Und so begierig zu sich aufgeschwungen
Den Geist, von schönen Gliedern losgeschlungen, –
Und der so selten andern sich erschließet!
Wie neid' ich jene Seelen all', die hehren,
So an der süßen, frommen Seite schweben,
Die ich gesucht mir solcher Sehnsucht immer!
Und wie den Tod, den harten, liebeleeren,
Der, nun in ihr er ausgelöscht mein Leben,
Im Aug' ihr wohnet und mich rufet nimmer!

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Zweyhundert acht und fünfzigstes Sonett: [Wie neid' ich, geiz'ges Land, dich, das umfließe]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6FA9-A