Einhundert vier und dreyßigstes Sonett.

Süßen Gedanken Amor zu mir schicket,
Der zum Vertrauten zwischen uns erlesen,
Und spricht, mich tröstend, daß er nie gewesen
Bereit, wie jetzt, zu dem, was mich beglücket.
Ich aber, der bald Truggeweb' erblicket,
Bald Wahrheit auch in seiner Rede Wesen,
Glaube nur halb, kann Zweifels nicht genesen,
Und Ja und Nein fortan mein Herz zerstücket.
So fliehn die Jahr' und in des Spiegels Scheine
Seh' ich der Zeit mich nahen, die entgegen
Seinem Versprechen so als meinem Hoffen.
Mag seyn, was kann; altr' ich doch nicht alleine,
Und mit den Jahren wechselt nicht mein Regen;
Vor kurzer Zeit nur bangt, die mir noch offen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert vier und dreyßigstes Sonett: [Süßen Gedanken Amor zu mir schicket]. Einhundert vier und dreyßigstes Sonett: [Süßen Gedanken Amor zu mir schicket]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6FA1-9