[76] Zweyhundert und neunzigstes Sonett.

Dies morsch hinfäll'ge Gut, dies flücht'ge Scheinen,
Schönheit genannt, Wind, Schatten zu vergleichen,
War nimmer, als in dieser Zeit Bereichen,
In Einem Leib vereint; drob muß ich weinen.
Obwohl mit Recht Natur nicht pflegt, für Einen
Viel' arm zu machen, Alles ihm zu reichen,
Goß sie auf Ein' itzt all' der Milde Zeichen; –
Verzeih', wer schön ist, oder die es meynen.
Nie gab es solche Schön', alt' oder neue,
Noch kehrt sie je; doch war sie so umwoben,
Daß kaum die irre Welt sie wahrgenommen.
Bald schwand sie dannen; drum ich hoch mich freue
Des hellern Auges, mir verliehn von oben,
Nur zu gefallen ihrem Blick, dem frommen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert und neunzigstes Sonett: [Dies morsch hinfäll'ge Gut, dies flücht'ge Scheinen]. Zweyhundert und neunzigstes Sonett: [Dies morsch hinfäll'ge Gut, dies flücht'ge Scheinen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6F4F-3