Sechs und sechszigstes Sonett.

Da nicht sobald mein Hoffen zu erreichen,
Und so behend das Leben dannen gehet,
Wollt' ich, ich hätte bess're Zeit erspähet,
Schneller, als im Galoppflug zu entweichen.
Nun muß gelähmt ich und ermattet schleichen
Vom Ort, nach dem mich Sehnsucht hingedrehet, –
Wohl sicher nun; doch im Gesicht noch stehet
Der liebenden Begegnung altes Zeichen.
Drum rath ich euch, die ihr noch Wandersleute,
Lenkt ein! Und ihr, die Lieb' entzündet innen,
O wartet nicht, bis letzte Gluthen schmerzen!
Denn leb' ich auch, doch Tausend nicht entrinnen.
Wohl stand auch meiner Feindinn Kraft zur Seite;
Doch sah ich sie verwundet tief im Herzen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Sechs und sechszigstes Sonett: [Da nicht sobald mein Hoffen zu erreichen]. Sechs und sechszigstes Sonett: [Da nicht sobald mein Hoffen zu erreichen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6F0A-0