[161] Sieben und neunzigstes Sonett.

Die zarte Blässe, welche hielt umflossen
Des Lächelns Huld mit lichter Wolkenhülle,
Griff mir an's Herz mit solcher Allmachtfülle,
Daß dieses sich durch's Aug' ihr schnell ergossen.
Da lernt' ich, wie des Himmelreichs Genossen
Einander sehn. So trat aus seiner Stille,
Den keiner sah, der mitleidvolle Wille,
Und hat sich mir, der Sie nur schaut, erschlossen.
Englischer Blick, demüthige Geberden,
Die sonst in Frau'n, wo Amor wohnt, sich zeigen,
Wären zur Seit' ihr Uebermuth zu nennen.
Sie schlug den schönen milden Blick zur Erden
Und sprach, wie mir es schien, also mit Schweigen:
»Wer will von meinem treuen Freund mich trennen?«

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Sieben und neunzigstes Sonett: [Die zarte Blässe, welche hielt umflossen]. Sieben und neunzigstes Sonett: [Die zarte Blässe, welche hielt umflossen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6EEF-5