Zweyhundert fünf und zwanzigstes Sonett.

Das wilde Herz, das rauhe Widerstreben,
Die in demüth'gem Engelleibe schalten, –
Sollt' alte Strenge lange noch sich halten, –
Siegen sie auch, ist's ehrenvoll nicht eben.
Ob Blüth' und Gräser sterben oder leben,
Ob Nächte dunkeln, Strahlen sich entfalten,
Ich wein', und darf wohl Klage lassen walten
Ob Schicksals, Amor's und der Herrinn Weben.
Von Hoffnung leb' ich nur, seit ich gesehen,
Daß wen'ger Tropfen wiederhohlte Schläge
Marmor und feste Steine schon durchdrangen.
Nicht gibt's so hartes Herz, das nicht durch Flehen,
Durch Lieb' und Thränen endlich sich bewege,
Nicht kalter Sinn, der Gluth nicht sollt' empfangen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert fünf und zwanzigstes Sonett: [Das wilde Herz, das rauhe Widerstreben]. Zweyhundert fünf und zwanzigstes Sonett: [Das wilde Herz, das rauhe Widerstreben]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6EC8-C