Einhundert acht und zwanzigstes Sonett.

Glücksel'ge Blumen ihr, die oftemahlen
Madonna sinnend drückt, o lichte Sprossen!
Ihr Höh'n, wo sich ihr süßes Wort ergossen
Und schönen Fußes Spuren noch sich mahlen!
Geschlanke Bäum' und junge Zweig' in Thalen!
Violen, lieblich ihr und bleich erschlossen!
Du Schattenwald, von Sonnenlicht durchflossen,
Das hehr und stolz dich macht mit seinen Strahlen!
O freundlich Ländchen du! o Stromes Reine!
Badend die Wang' ihr und die klaren Sterne,
Die du dich nährst von dem lebend'gen Scheine;
Wie neidet' ich so holde Näh' euch gerne!
In eurem Kreise ragt kein Felsgesteine,
Das nicht mit meinen Flammen glühen lerne.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Einhundert acht und zwanzigstes Sonett: [Glücksel'ge Blumen ihr, die oftemahlen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6EA7-3