Zweyhundert sieben und sechszigstes Sonett.

Das Wunder, neu und hehr, so jüngst dem Blicke
Der Welt erschien und dann sich aufgeschwungen,
Das uns der Himmel wies und drauf entrungen,
Damit es seine Sternenhallen schmücke,
Soll mahlen ich für die, so noch zurücke,
Will Amor, der gelöst das Band der Zungen,
Dann tausendmahl umsonst zum Werk gedrungen
Papier und Tint und Stift, Zeit und Geschicke.
Noch steht mein Lied fern von der Wahrheit Zinnen,
Ich kenn' es, und, wer bis zu diesem Tage
Von Liebe sprach und schrieb, muß Recht mir geben.
Wer Wahrheit denken kann, erwäge innen,
Was jeglich Wort besiegt, und seufz' und sage:
»Den Augen Heil, die sie gesehn am Leben!«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert sieben und sechszigstes Sonett: [Das Wunder, neu und hehr, so jüngst dem Blicke]. Zweyhundert sieben und sechszigstes Sonett: [Das Wunder, neu und hehr, so jüngst dem Blicke]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6E92-2