Einhundert ein und sechszigstes Sonett.

Tagtäglich wandl' ich mehr so Haar' als Wangen;
Doch nicht von süßer Angel los mich beiße,
Doch nicht von grünen Zweigen los mich reiße
Des Baums, wo Sonn' und Kälte nichts verfangen.
Leer wird das Meer, kein Stern am Himmel prangen,
Eh' ich nicht scheu' und froh willkommen heiße
Sein Schattendach, eh' ich nicht schmäh' und preise
Die tiefe Liebeswunde, schlecht verhangen.
Nicht hoff' ich jemahls Rast von meinen Wehen,
Bevor aus Knochen, Nerv' und Fleisch' ich eile,
Oder in Huld die Feindinn deß gedenket;
Eh' kann wohl das Unmöglichste geschehen,
Eh' was, als Tod und Sie, die Wunde heile,
Die Lieb' in's Herz mit Augen mir gesenket.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert ein und sechszigstes Sonett: [Tagtäglich wandl' ich mehr so Haar' als Wangen;]. Einhundert ein und sechszigstes Sonett: [Tagtäglich wandl' ich mehr so Haar' als Wangen;]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6DA9-7