Dreyhundert und siebentes Sonett.

Nicht konnte süßen Blick der Tod verherben;
Doch kann den Tod ein süßer Blick versüßen.
Was brauch' ich Andr' um Führung zu begrüßen?
Sie führt mich, die, was gut, mich lehrt' erwerben;
Und Er, der freudig gab sein Blut im Sterben,
Der Hölle Pforten brach mit seinen Füßen,
Scheint Trost in seinem Tod mir zu erschließen;
Drum komm', o Tod! Mit Freuden will ich sterben!
Und zögre nicht; denn Zeit wohl ist es eben;
Und wär' es nicht, war's Zeit in jener Weile,
Als meine Herrinn dannen sich gewendet.
Seitdem war ich nicht einen Tag am Leben;
Mir ward Ein Pfad, Ein Ziel mit ihr zu Theile,
Mit ihrem Fuß' hab' ich den Lauf geendet.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Dreyhundert und siebentes Sonett: [Nicht konnte süßen Blick der Tod verherben;]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6DA6-D