Fünf und fünfzigstes Sonett.

Amor mit seiner Worte Schmeichelklingen
Zog mich zurück zu alten Kerkers Thüren;
Die Schlüssel mußte meine Feindinn führen,
Die aus mir selber mich heraus will zwingen.
Ich merkt' es nicht ach! bis in ihren Schlingen
Ich lag. Viel Arbeit mußt ich nun erküren,
(Wer glaubt's, erhärtet' ich es auch mit Schwüren?)
Zur Freyheit seufzend mich empor zu ringen.
Und ganz wie ein Gefangner trag' in Schmerzen
Zu großem Theil ich meiner Ketten Schwere,
Und Stirn und Aug' erzählt, was drin im Herzen.
Und wenn du meine Farbe wolltest sehen,
Du sagtest: »Wenn ich's recht seh' und erkläre,
Der hat nicht weit zum Tode mehr zu gehen!«

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Fünf und fünfzigstes Sonett: [Amor mit seiner Worte Schmeichelklingen]. Fünf und fünfzigstes Sonett: [Amor mit seiner Worte Schmeichelklingen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6D88-2