[37] Zweyhundert und zwanzigstes Sonett.

Stets sucht' ich Einsamkeit vor allen Dingen,
(Die Ströme wissen's, Felder und Gebüsche)
Daß ich den Tauben, Blinden nur entwische,
Die fernab von des Himmels Pfaden gingen.
Und könnt' ich meiner Wünsche Ziel erringen,
Fern von Toscanerlandes süßer Frische
Hielt mich auf ihren Hügeln voller Büsche
Die Sorga, die mir weinen hilft und singen.
Mein Schicksal aber, immerdar mir feindlich,
Stößt dahin mich zurück, wo ich mein Glücke,
Den theuren Schatz, leidvoll im Schlamm erblicke.
Der Hand, mit der ich schreibe, ward es freundlich
Diesmahl, die wohl nicht unwerth solchen Preises;
Amor, der sieht's, ich und Madonna weiß es.

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Zweyhundert und zwanzigstes Sonett: [Stets sucht' ich Einsamkeit vor allen Dingen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6D6A-6