[142] Sechszigstes Sonett.

Nie war ich, Donna, müd', um euch zu minnen,
Noch werd' ich's seyn, weil ich am Leben bleibe;
Vom eignen Haß doch nun an's Land ich treibe,
Und Unlust bringt der Thränen endlos Rinnen.
Will lieber mir ein schön, weiß Grab gewinnen,
Als daß zur Schmach man Euren Nahmen schreibe
Auf Marmor mir, wann frey der Geist vom Leibe,
Der wohl nunmehr ihm länger wohnet innen.
Drum, kann ein Herz, in Lieb' und Treu' erfahren,
Euch, ohn' ihm Marter zu bereiten, gnügen,
Laßt diesem Eure Gnade widerfahren!
Meynt Euer Zorn auf andre Art zu siegen, –
Er irrt, und wird nie, was er denkt, gewahren;
Das dank' ich mir und, Amor, deinem Fügen!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Sechszigstes Sonett: [Nie war ich, Donna, müd', um euch zu minnen]. Sechszigstes Sonett: [Nie war ich, Donna, müd', um euch zu minnen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6D56-1