Das geraubte Rosz.

Dem Sandkorn gleich, jagt es
Der Sturmwind fort, –
Fliegt auf dem Roß dahin
Der Bursche dort.
»Woher in solcher Eil',
Gevatter, sprich?«
»Von jener Pußta holt'
Ich was für mich!
Gar munter weidet dort
Just das Gestüt,
Dies braune Füllen da
Nahm ich mir mit!
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Zum Turer Markt 1 ist's ja
Von hier nicht weit,
Das Rößlein bring' ich hin
Zu Markt noch heut!«
»Gevatter, Landsmann, halt!
Ich sage nein!
Gebt mir's nur gleich zurück,
Das Roß ist mein!
Denn mein ist das Gestüt
Auf jenem Fleck,
Und mir habt Ihr geraubt
Dies Füllen weg!«
Der Bursche aber hört
Nicht auf das Wort,
Und weiter auf dem Pferd
Sprengt er sofort.
Dann wendet er sich doch
Noch einmal um:
»O seid mir, bester Herr,
Nicht böse drum!
Verschmerzen könnt Ihr leicht
Dies eine Pferd,
Sind doch so viele ja
Euch noch beschert!
Ich aber nannte nur
Ein Herze mein,
Und das hat mir geraubt
Eu'r Töchterlein!« ...

Fußnoten

1 Berühmter Pferdemarkt in Ungarn.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petöfi, Sándor. Lyrik. Gedichte 1842-1843. Das geraubte Rosz. Das geraubte Rosz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6C9F-7