48. Am 11. Sontag nach Trinitatis

1. Corinth. 15.

Auff den 24. Psalm

Dem Herren der Erdkreiß zusteht.


Ich hoff, ihr liebet noch und ehrt,
Was ihr mit Ernst habt angehört
Und hertzlich von mir auffgenommen;
Ihr stellet ja auff keinen Ort
Der Seligkeit ihr wahres Wort,
Dardurch ihr könt zum Leben kommen.
Es wohnt euch das Gedächtnuß bey,
Daß Christus unser Heyland sey
Für uns gestorben und begraben;
Und als er aufferstanden war,
Wie Kefas und der Zwölffen Schar
Ihn sichtbarlich gesehen haben.
Er ließ sich sehen auff einmal
Fünffhundert Brüder an der Zahl,
Die theiles schlaffen, theiles leben,
Hat mehr gezeigt dem Jacob sich,
Und den Aposteln; dann bin ich,
Dem er sich an den Tag gegeben.
Ich bin es, sein unzeitigs Kind,
Das dannoch so viel Gnade sind,
Auß der Apostel Zahl der letzte,
Nicht werth, daß ich soll einer seyn,
Weil ich mich selber der Gemein'
Auch mit der Faust entgegen setzte.
Doch meine Schuld ist überhin,
Ich bin durch Gott der, so ich bin,
Ich rühme mich für ihnen allen,
Ich habe mehr, als sie gethan;
Doch nicht ich, Gott, der alles kan,
Thut diß und läßt mich ihm gefallen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Opitz, Martin. 48. Am 11. Sontag nach Trinitatis. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-625C-4