Die Schlummernde

Mein Mädchen war entschlummert
In einer Rosenlaube;
Da sandt' ihr gleich Kupido
Ein Heer von Liebesgöttern.
Der schlug die goldnen Flügel,
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Die Wangen ihr zu kühlen,
Der band sich Myrtensträuße,
Die Mücken wegzujagen,
Und Andre winkten drohend
Den Vögeln in den Lüften,
Die sie erwecken wollten
Mit fröhlichen Gesängen.
O nektarsüßer Schlummer,
Wie hingest du voll Liebe,
So wohlgefällig lächelnd,
An ihren Augenwimpern!
Und Amoretten blickten
Mit großen Flammenaugen
Aus ihren blonden Locken,
Und ließen Pfeil' auf Pfeile
Wie spielend um sich fliegen.
Und doch, ihr kleinen Schützen,
Auch spielend mit dem Bogen,
Habt ihr mein Herz getroffen!
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2. Devisen zu Bonbons. Die Schlummernde. Die Schlummernde. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-596A-9