Trockne Blumen

Ihr Blümlein alle,
Die sie mir gab,
Euch soll man legen
Mit mir in's Grab.
Wie seht ihr alle
Mich an so weh,
Als ob ihr wüßtet,
Wie mir gescheh'?
Ihr Blümlein alle,
Wie welk, wie blaß?
Ihr Blümlein alle,
Wovon so naß?
Ach, Thränen machen
Nicht maiengrün,
Machen todte Liebe
Nicht wieder blühn.
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Und Lenz wird kommen,
Und Winter wird gehn,
Und Blümlein werden
Im Grase stehn,
Und Blümlein liegen
In meinem Grab,
Die Blümlein alle,
Die sie mir gab.
Und wenn sie wandelt
Am Hügel vorbei,
Und denkt im Herzen:
Der meint' es treu!
Dann Blümlein alle,
Heraus, heraus!
Der Mai ist kommen,
Der Winter ist aus.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1. Die schöne Müllerin. Trockne Blumen. Trockne Blumen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-56E3-F