Anfänge deutscher Volkslieder.

Hier folgen noch die Anfänge der deutschen Volkslieder, die auch bei uns bekannt sind; sie wurden beiMarne in Dithmarschen gesammelt, werden aber auch wohl sonst bekannt sein und daneben noch andere.

1. [Ach Rendsburg, ach Rendsburg, du wunderschöne Stadt!]

1.

Ach Rendsburg, ach Rendsburg, du wunderschöne Stadt!
Darinnen da liegt so mancher braver Soldat,
Der Vater und Mutter böslich verlassen hat. etc.

Erlach IV, 185. 14 bis 16 Strophen, mit Rätselfragen zwischen dem Hauptmann und losbittenden Mädchen, wie Erlach I, 439.

2. [Es marschierten drei Regimenter]

2.

Es marschierten drei Regimenter
Wohl über den Rhein,
Ein Regiment zu Pferde,
Ein Regiment zu Fuß,
Ein Regiment Draguner etc.

12 Strophen.

3. [In Ungerland in Großwardein etc]

3.

In Ungerland in Großwardein etc.

Erlach II, 534. 33 Strophen.

4. [Schönster Schatz und ich muß fort]

4.

Schönster Schatz und ich muß fort,
Ich muß dich meiden,
Von dir abscheiden,
Nach einem andern, andern Ort. etc.

Erlach II, 135. I, 165. 5 Strophen.

5. [Es stand ein Lind im tiefen Tal]

5.

Es stand ein Lind im tiefen Tal,
War unten breit und oben schmal. etc.

Uhland N. 116. 10 Strophen. Darin die Variante:


Er gab ihr den Ring wohl in die Hand,
Sie weint bis der Ring voll Tränen stand.

6. [Ich stand auf hohen Bergen]

6.

Ich stand auf hohen Bergen
Und sah die Seefahrt an. etc.

Uhland N. 96. 8 Strophen.

7. [Es wollt ein Mädchen Wasser holen]

7.

Es wollt ein Mädchen Wasser holen,
Aus einem kühlen Brunnen. etc.

Uhland N. 113. Vgl. 110. 6 Strophen.

8. [Es spielt ein Graf mit seiner Dam']

8.

Es spielt ein Graf mit seiner Dam'
Sie spielten alle beide. etc.

Uhland N. 97. 18 Strophen. Statt Augsburg wird gewöhnlich Lunden (London) gesagt.

9. [Es ging ein Knab' spazieren]

9.

Es ging ein Knab' spazieren
Spazieren wohl in den Wald. etc.

Erlach IV, 114. 8 Strophen.

10. [Es war einmal ein Schuhmachergesell]

10.

Es war einmal ein Schuhmachergesell,
Es war ein junges Blut etc.

Erlach I, 422. 8 Strophen.

11. [Es wollt ein Jäger jagen]

11.

Es wollt ein Jäger jagen
Wohl in dem Tannenholz etc.

Erlach III, 182. 9 Strophen.

12. [Es waren drei Junggesellen]

12.

Es waren drei Junggesellen,
Die redeten all, was sie wollten. etc.

Uhland N. 107. Erlach IV, 43. 8 bis 9 Strophen.

13. [Et weren twe Königskinder]

13.

Et weren twe Königskinder,
De hadden eenander so leev:
Se konden to eenander nicht kamen,
Dat Water, was ja so deep.

Uhland N. 91 fast ganz übereinstimmend; nur Str. 2-4, 13, 14 fehlen. [519]

14. [Zu Straßburg (oder Ratzeburg) auf der Schanz]

14.

Zu Straßburg (oder Ratzeburg) auf der Schanz,
Da ging mein Unglück an etc.

Erlach II, 545 unvollständig.

15. [Ach Schätzchen, ich hab's erfahren]

15.

Ach Schätzchen, ich hab's erfahren,
Daß du willst scheiden von mir;
Wann du willst wiederum kommen,
Die Wahrheit sage du mir. etc.

Erlach III, 200. IV, 100. 7 bis 8 Strophen.

16. [Es liegt ein Schloß in Österreich]

16.

Es liegt ein Schloß in Österreich,
Es ist gar wohl gebauet
Von Silber und von rotem Gold,
Mit Marmelstein gemauert.

Uhland N. 125 ganz vollständig. 16 Strophen.

17. [Es war einmal ein feiner Husar]

17.

Es war einmal ein feiner Husar,
Der liebte sein Mädchen ein ganzes Jahr,
Ein ganzes Jahr und noch viel mehr:
Die Liebe hatte kein Ende mehr. etc.

Erlach IV, 143. 6 Strophen.

18. [Ik seet eenmal in Schwetschenboom]

18.

Ik seet eenmal in Schwetschenboom,
De Boom wull mit mi bręken.
Ik see mien Leevste van Feren staan:
Wo geern wull ik ęr spręken! etc. etc.

Vgl. Uhland N. 22. 7 Strophen. Klagen einer jungen Frau über ihren alten Mann.

19. [Es wollt ein Jäger jagen]

19.

Es wollt ein Jäger jagen
Dreiviertel Stund vor Tagen
Wohl in dem Tannenholz etc.

Uhland N. 194. Erlach III, 115.

20. [Es gingen sieben Brüderlein]

20.

Es gingen sieben Brüderlein
Ins weite Feld hinein,
Und als sie ein wenig gegangen,
Da wurden sie gefangen,
Gefangen bis in den Tod. etc.

Erlach I, 167. III, 469. 8 Strophen.

21. [Es weidet ein Schäfer im langen Holz]

21.

Es weidet ein Schäfer im langen Holz,
Valladeri di trallara,
Begegnet ihm ein Edelmann stolz.
Blümelein, juchhe! etc.

Erlach I, 173 (III, 454). Durch Arndt aus Lauenburg.

22. [Spinn, mien Dochter, spinn]

22.

Spinn, mien Dochter, spinn,
Schast hebben en nien Rock etc.

Erlach IV, 152. 3 Strophen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Viertes Buch. Anfänge deutscher Volkslieder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4799-1