Die Kirchenuhr schlägt Mitternacht

Die Kirchenuhr schlägt Mitternacht.
Da unten schäumt der Fluß und keucht.
Die Eisenbrücke ächzt und kracht,
und meine Stirn ist kalt und feucht.
Und meine Finger stehn gespreizt,
es zittert im Gelenk das Knie,
und hinter meinen Augen heizt
der Mondschein brandige Phantasie.
Was will das lüsterne Gestirn? – –
Ein Baum greift aus. Ein Vogel krächzt.
Ein Peitschenschlag durchreißt mein Hirn ...
Es keucht der Fluß. – Die Brücke ächzt.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Mühsam, Erich. Lyrik und Prosa. Sammlung 1898-1928. Erster Teil: Verse. Weltschmerz und Liebe. Die Kirchenuhr schlägt Mitternacht. Die Kirchenuhr schlägt Mitternacht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-45B2-8