Der Kanonier

(Mit einer Zeichnung)


Feindlich begegneten sich auf der Erde die Scharen des Himmels
Und der Höllen; es kommt eben zur förmlichen Schlacht.
Vorn auf dem Hügelchen steht so ein Bocksfuß bei der Kanone;
Sein stets rauchender Schwanz dient ihm als Lunte dabei.
(Etwas phantastisch geformt ist das Feldstück, Flügel des Drachen,
Statt der Räder, stehn hüben und drüben empor:
Denn man braucht dies Geschütz oft über den Wolken mit Vorteil
Bei Blockaden, da fliegt's mittelst der höllischen Kunst.)
Aber der Kerl ist feige; denn während langsam der Schweif sich
Nach dem Zündloch bewegt, hält er die Ohren sich zu,
Über die Achsel nur schielend; doch jetzo drückt er die Augen
Fest zu, krümmt sich, und – Tupf! folgt der entsetzliche Knall.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Mörike, Eduard. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1867). Der Kanonier. Der Kanonier. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-42C3-5