[24] Als ich einen Lampenschirm mit künstlichen Rosen zum Geschenk erhielt

O laß mich diese stummen Rosen küssen,
die auf durchhelltem Grund sich dunkel ranken –
sie werden oft in freundlichen Gedanken,
doch öfter noch mich traurig sehen müssen.
O laß mich diese stummen Rosen küssen,
und also jede Mitternacht dir danken,
daß du bewahrt mein Auge, zu erkranken,
und meine Stirn, in Fieber stehn zu müssen.
O laß mich diese stummen Rosen küssen –
sie bluten mir von Zeiten, die versanken,
von düstrer Qual, von sonnigen Genüssen ...
von jungen Blicken, die sich suchend tranken,
von eitler Sehnsucht stammelnden Ergüssen,
von kurzer Träume klagendem Verschwanken.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Morgenstern, Christian. Gedichte. Ich und die Welt. Als ich einen Lampenschirm. Als ich einen Lampenschirm. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3BC9-3