Die schöne Erde

1778.


Wenn hochentzükt mein Auge sieht,
Wie schön die Erde Gottes blüht,
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Wie alles Wesen angeschmiegt
An ihren Segensbrüsten liegt;
Und sie, voll Mutterfreundlichkeit,
Sich jedes ihrer Kinder freut,
So inniglich sie alle liebt,
Allmilde Nahrung jedem giebt;
Wie groß und hehr, in Himmelspracht,
Ihr volles Blütenantliz lacht,
Und wie, in steter Jugendkraft,
Sie rastlos waltet, wirkt und schaft:
Dann fühl' ich hohen Feuerdrang,
Zu rühmen den mit Preisgesang,
Des wundervoller Allmachtsruf
Die weite Welt so schön erschuf!
Der Wald und Kraut drauf wachsen ließ,
Von Meeren sie umgürten hieß,
Von dem der Segen alle kömt
Der stündlich ihrem Schooß entströmt!
Drum, o! mein Geist, erheb' ihn laut
Der diese Welt so schön erbaut!
Erfreu', so lang es ihm gefällt,
Dich immer dieser schönen Welt!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Matthisson, Friedrich von. Gedichte. Gedichte aus der Schulzeit. Die schöne Erde. Die schöne Erde. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2B88-7