185. Der Brunnen zu Steinau.

Im Jahr 1271 waren dem Abt Berold von Fulda seine eignen Unterthanen feind und verschworen sich wider sein Leben. Als er einmal in der St. Jacobskapelle Messe las, überfielen ihn die Herren von Steinau, von Eberstein, von Brandau und von Spala mit vielen Andern, warfen ihn nieder und zerfleischten ihn mit 26 Stichen, daß er seinen Geist aufgab.

[120] Bald hernach wurden diese Räuber selb dreißig, mit zwanzig Pferden, zu Hasselstein auf dem Kirchenraube ertappt und theils niedergemacht, theils zu Frankfurt auf Kaisers Befehl gerädert und ihre Wohnungen zerbrochen. Dieser That halber haben die Herren von Steinau in ihrem Wappen nachmals drei Räder mit drei Scheermessern führen müssen.

An der Stätte, da sie das Bündniß gegen den Abt gemacht, nämlich auf dem Rasen, an einem Brunnen bei dem Dorfe Steinau, welches an der Haune im Fuldischen liegt, wuchs von Stund an bis auf diesen Tag kein Gras wieder.

Bange, 105. – Br. Grimm d. S. 163. – Landau Ritterb. I, 211.

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TextGrid Repository (2012). Lyncker, Karl. Sagen. Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. 185. Der Brunnen zu Steinau. 185. Der Brunnen zu Steinau. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-27E2-8